Die Gemeinde in der Zwischenkriegszeit

(Auszüge)
Fehlende Unterstützung aus öffentlichen Mitteln drängte Arbeitssuchende an der Rand der Gesellschaft. Unzählige konnten ihren minimalen Lebensunterhalt nur dadurch notdürftig bestreiten, indem sie bettelnd von Ort zu Ort und von Haus zu Haus zogen.

In den Jahren von 1919 bis 1933 gestaltete sich das Kräfteverhältnis der Parteien in der Marktgemeinde grob folgendermaßen: Durch die gewerbliche Struktur in diesem Teil St. Johanns dominierten durchgehend die Großdeutsche und Christlichsoziale Partei. Der Bürgermeister wurde von 1919 bis 1934 immer von einer dieser beiden Fraktionen gestellt. Obwohl die drittstärkste Partei, die Sozialdemokraten, mit einem Stimmenanteil von ca. 25 %, nie als Koalitionspartner auf sog. Einheitslisten vertreten waren, arbeiteten sie konstruktiv an den Problemen der Gemeinde mit. Ausdruck dieses Konsensklimas in der Gemeinde ist u.a. die einstimmig erfolgte Bürgermeisterwahl in den Jahren 1928 und 1931.

(copyright: R.Stadler & M.Mooslechner)