Kirche und Religionsunterricht

(Auszüge)
Einen Reibungspunkt zwischen den Nationalsozialisten und der Kirche bildete der Religionsunterricht. Religionsunterricht war ab dem Schuljahr 1938/39 Freigegenstand, "jeder kirchliche Einfluß ist beseitigt".
Von den 381 Kindern, die die Volksschule besuchten, waren 379 römisch-katholisch, ein Kind adventistisch und eines konfessionslos. Für die Hauptschule lauten die Zahlen: 147 röm.-kath., 3 altkatholisch, 4 evangelisch.
Um die Kirche endgültig aus der Schule zu eliminieren, durfte ab dem Schuljahr 1941/42 der Religionsunterricht nur mehr von weltlichen Lehrern erteilt werden. Zu diesem "Konfessionsunterricht hatten sich in der Volksschule rund 80 %, in der Hauptschule nur 50 % der Schüler gemeldet."
Diese Differenz dürfte sich daraus erklären, daß die Volksschule überwiegend von Bauernkindern, die Hauptschule hingegen überwiegend von Markt-Kindern besucht wurde. "Nachdem die Kirche den Konfessionsunterricht durch weltliche Lehrer nicht anerkannte, sondern vielmehr einen eigenen konfessionellen Unterricht in der Kirche einrichtete, ließ Gauleiter Dr. Rainer den Konfessionsunterricht in der Schule einstellen.

(copyright: R.Stadler & M.Mooslechner)