Illegale Nationalsozialisten, Anfänge des Antisemitismus

(Auszüge)
Illegale Nationalsozialisten und deren Sympathisanten machten sich auch durch das Verteilen von Schriften (40) und durch spektakuläre Aktionen bemerkbar: Abbrennen von Hakenkreuzen auf Hängen, "Heil Hitler" -Schmierereien auf den Straßen usw. Einmal befestigten sie auch an den Pfeilern der Salzachbrücke ein hölzernes Hakenkreuz von beträchtlicher Größe.
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Noch ein weiteres Mal führten illegale Aktivitäten verschiedener Nationalsozialisten im April 1937 zu Anzeigen und Festnahmen.
"In der Folge von staatsfeindlichen Handlungen am 19. April 1937 durch Anhänger der N.S.D.A.P. wurde eine illegale Verbindung derselben in St. Johann i.Pg. aufgedeckt, welche zur Verhaftung von insgesamt 15 Personen führte, die wegen Verbrechens nach dem Staatsschutzgesetze angezeigt wurden."
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So paradox es klingen mag, aber in den 20er Jahren genossen die jüdischen Gäste noch einen gewissen "Schutz", der aus dem Widerstreit von ideologischen und ökonomischen Interessen resultierte. Um finanzielle Einbußen zu vermeiden, berichtet 1927 der Bürgermeister Ing. Pech, "daß ihm von der Gastwirtegenossenschaft St. Johann eine Zuschrift zugekommen sei, wonach eine Revision des seinerzeit gefaßten Beschlusses, daß Nichtarier unerwünscht seien, verlangt wird, und ersucht, die einzelnen Fraktionsobmänner mögen sich diesbezüglich mit ihren Parteien aussprechen, damit dieser Punkt in der nächsten Sitzung zur Beratung gezogen werden kann."

(copyright: R.Stadler & M.Mooslechner)